Netzwerksegmentierung

Die Netzwerksegmentierung

Kennen Sie sämtliche Sicherheitslücken, die Ihr Unternehmen hinsichtlich Cyber Attacken in Gefahr bringen? Bereits ein abgehörtes Benutzerkennwort kann für großen Schaden sorgen. Doch wie kann man sich gegen derlei Angriffe absichern?

Eine der Antworten lautet: Netzwerksegmentierung.

Was ist die Netzwerksegmentierung?

Der Begriff beschreibt einen Designtechnischen Ansatz, bei dem ein Netzwerk in mehrere Segmente oder Subnetze unterteilt wird, von denen jedes wie ein eigenes kleines Netzwerk funktioniert. Auf diese Weise können Netzwerkadministratoren den Datenverkehr zwischen den Teilnetzen auf Grundlage detaillierter Richtlinien steuern. Unternehmen nutzen die Segmentierung, um die Überwachung zu verbessern, die Leistung zu steigern, technische Probleme zu lokalisieren und – was am wichtigsten ist – die Sicherheit zu erhöhen. Dieser Ansatz hilft dabei, die Sicherheit zu erhöhen, die Leistung zu optimieren und das Risiko von Datenschutzverletzungen zu verringern.

Welche Arten der Netzwerksegmentierung gibt es?

Die Netzwerksegmentierung kann entweder als physische oder als logische Segmentierung implementiert werden.

Wie der Name schon sagt, wird bei der physischen Segmentierung ein größeres Netzwerk in eine Reihe kleinerer Subnetze aufgeteilt. Eine physische oder virtuelle Firewall fungiert als Subnetz-Gateway und kontrolliert, welcher Datenverkehr ein- und ausgeht. Die physische Segmentierung ist relativ einfach zu verwalten, da die Topologie in der Architektur festgelegt ist.

Bei der logischen Segmentierung werden Virtual Local Area Network (VLANs) erstellt. VLANs sind relativ einfach zu implementieren, da die VLAN-Tags den Datenverkehr automatisch an das entsprechende Subnetz weiterleiten. Die logische Segmentierung ist außerdem flexibler als die physische Segmentierung, da sie keine Verkabelung oder physische Verschiebung von Komponenten erfordert.

Jedes Segment bildet eine eigenständiges Netzwerk innerhalb der Gesamtinfrastruktur und kann unterschiedliche Sicherheitsrichtlinien, Zugriffsbeschränkungen und Ressourcenverfügbarkeiten aufweisen.

Wie segmentiert man ein Netzwerk in der Theorie?

Bei der Netzwerksegmentierung gibt es fünf grundlegende Schritte, die notwendig sind um diese fachgerecht durchzuführen.

  1. Identifizierung von Segmenten: Die erste Aufgabe besteht darin, das Netzwerk in logische Gruppen oder Segmente zu unterteilen. Dies kann basierend auf verschiedenen Kriterien geschehen, einschließlich funktionaler Bereiche (z. B. Verwaltung, Produktion, Entwicklung), geografischer Standorte oder Benutzergruppen.
  2. Definieren von Sicherheitsrichtlinien: Für jedes Segment werden Sicherheitsrichtlinien festgelegt, die den Zugriff auf Ressourcen, die Kommunikation zwischen Segmenten und andere Netzwerkaktivitäten regeln. Diese Richtlinien bestimmen, welche Arten von Verbindungen erlaubt oder blockiert werden und welche Authentifizierungs- und Verschlüsselungsmethoden verwendet werden sollen.
  3. Implementierung von Zugriffskontrollen: Mit Hilfe von Firewalls, Switches, Routern und anderen Netzwerkgeräten werden Zugriffskontrollen eingerichtet, um den Datenverkehr zwischen den Segmenten zu steuern. Dies kann durch die Konfiguration von Access Control Lists (ACLs), VLANs, VPNs (Virtual Private Networks) und anderen Mechanismen erfolgen.
  4. Überwachung und Durchsetzung: Ein wichtiger Aspekt der Netzwerksegmentierung besteht darin, den Datenverkehr innerhalb und zwischen den Segmenten kontinuierlich zu überwachen. Dies umfasst die Erkennung und Reaktion auf Anomalien, Bedrohungen und Sicherheitsverletzungen sowie die Durchsetzung der definierten Sicherheitsrichtlinien.
  5. Aktualisierung und Anpassung: Netzwerksegmentierung ist keine einmalige Aufgabe, sondern erfordert kontinuierliche Aktualisierungen und Anpassungen, um mit den sich ändernden Anforderungen, Technologien und Bedrohungen Schritt zu halten. Neue Segmente können hinzugefügt, Sicherheitsrichtlinien aktualisiert und Netzwerkgeräte neu konfiguriert werden müssen, um die Effektivität der Segmentierung zu erhalten.

In der Theorie ermöglicht Netzwerksegmentierung eine granulare Kontrolle über den Datenverkehr innerhalb des Netzwerks, verbessert die Sicherheit, minimiert das Risiko von Datenschutzverletzungen und erleichtert die Einhaltung von Compliance-Richtlinien. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die erfolgreiche Umsetzung von Netzwerksegmentierung eine sorgfältige Planung, Ressourcenallokation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams erfordert, um sicherzustellen, dass die Segmentierung den Anforderungen und Zielen des Unternehmens entspricht.

Die Netzwerksegmentierung in der Praxis

Bevor man die Segmentierung startet, sollte man sich einen groben Überblick über das gesamte Netzwerk machen. Gibt es Drucker, IP-Telefone, Sicherheitsanlagen, Server, IoT Devices etc.?

Alle Geräte, die eine bestimmte Funktion erfüllen, kommen in ihr eigenes VLAN. Beispielsweise ordnet man alle PCs/Laptops einem eigenen VLAN mit z.B. dem Namen „Clients“ und der VLAN-ID 10 zu. Man fährt fort mit sämtlichen Druckern, die z.B. in ein VLAN mit dem Namen „Printer“ und der VLAN-ID 20 gegliedert werden, usw.

Sobald alle Geräte im Netzwerk in seine VLANs eingeteilt hat, überlegt man sich eine logische Adressvergabe, um sofort auf den ersten Blick erkennen zu können, ob es sich entweder um einen User, Drucker oder Server handelt. Für eine optimale Nachvollziehbarkeit ist im Adressschema die VLAN-ID zu verwenden. Das könnte dann zum Beispiel wie folgt aussehen:

VLAN-ID Name Adressbereich
10 Clients 192.168.10.0/24
20 Drucker 192.168.20.0/24
30 Server 192.168.30.0/24

Natürlich handelt es sich hierbei lediglich Beispiele. Die Segmentierungs-Strategie ist in jeder Firma und jedem Netzwerk aus Sicherheitsgründen eine andere. Der nächste Schritt wäre es, die einzelnen VLANs mittels Access Control Lists (ACLs) – LINK – abzusichern.

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